Der Pariser Platz ist Berlins diplomatischer Knotenpunkt: In unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Tor lenken etwa die vier ehemaligen Siegermächte ihre Politik gegenüber Deutschland. Dabei handelt es sich um vier der sechs größten Botschaften der Stadt nach der Zahl der diplomatischen MitarbeiterInnen – hinzu kommen China und Saudi-Arabien.

Im Zuge der Wiedervereinigung und des Hauptstadtbeschlusses bezogen die USA, Frankreich und das Vereinigte Königreich in den 2000er Jahren neue Räumlichkeiten im heutigen Regierungsviertel. Anfang März 2019 arbeiten dort 104, 44 und 42 Mitglieder der diplomatischen Korps dieser Länder.

Die russische bzw. vormals sowjetische und zaristische Botschaft hingegen ist bereits seit 1837 Unter den Linden beherbergt. Mit 112 MitarbeiterInnen hat sie das meiste diplomatische Personal auf deutschem Boden. Das umfasst neben Botschafter Sergei Netschajew, der 2018 entsandt wurde, unter anderem auch Kultur-Attachés und militärisches Personal. Den größten Militärstab hat allerdings die amerikanische Botschaft mit neun gemeldeten Diplomaten. Von den 163 „Heads of Mission“ sind 34 weiblich (21%).

Grundlage für diese Recherche ist die Liste diplomatischer Vertretungen in Deutschland, die das Auswärtige Amt veröffentlicht. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert und beinhaltet alle vom Entsendestaat gemeldeten DiplomatInnen, denen damit nach Artikel 31 des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen Immunität zusteht.


Die ursprüngliche Recherche für diesen Beitrag entstand im Rahmen unserer Kooperation mit Polisphere und der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft für die Denk ich an Deutschland-Konferenz 2019 sowie für die Europawahl. 

Foto: Clemens Bilan via Wikimedia (CC BY-SA 4.0)