Der deutsche Buchmarkt hat ein Frauenproblem. Eine Auswertung der Verlagsvorschauen für den Frühling 2019 zeigt, dass der Anteil an Autorinnen im Sachbuch-Bereich führender Verlage bei nur 20% liegt. Bei Romanen sind es mit 42% weitaus mehr. Genaue Parität erreicht mit 50% im Sachbuch-Segment der Aufbau-Verlag, in der Literatur Heyne und Fischer.

Anfang April hatte es Kritik an Hanser gegeben, dessen Vorschauen für den Herbst dieses Jahres neben 26 Autoren nur zwei Autorinnen listete. Auf Anregung von Schöffling-Autorin Berit Glanz reagierte Verlagsleiter Jo Lendle mit einer ausführlichen Darstellung auf Twitter. Im Frühling stammte jeder dritte Roman im Verlag aus der Feder einer Autorin, bei den Sachbüchern war es nur jedes zehnte.

Verlagsvorschauen werden etwa ein halbes Jahr vor der Veröffentlichung vorranging an BuchhändlerInnen und LiteraturjournalistInnen versendet. Je nach Verlag unterscheiden sich neben dem Zeitraum auch Textgattungen. Zur Vergleichbarkeit wurden in dieser Analyse deshalb Kategorien wie „Geschichte, Zeitgeschichte, Kulturpolitik, Politik“ (Beck Verlag) und „Fröhliche Wissenschaft“ (Matthes & Seitz) als Sachbücher zusammengefasst.


Foto: Heinrich-Böll-Stiftung via Flickr (CC BY-SA 2.0) – Veronika Peters, Silvia Bovenschen, Hilal Sezgin